Donnerstag, 23. Oktober 2025
Small und Medium

Man kann alles mit Karte zahlen und man braucht noch nicht mal eine Karte dafür. Einfach das Handy, das man sowieso ständig parat hat dranhalten, ein leises Piepsen und fertig. Früher brauchte es dafür einen „Mindestumsatz“. Diese Zeiten sind vorbei. Man kann eine Packung Kaugummi für 70 Cent auf diesem Weg kaufen. Oder einen High End Laptop für 1900 Euro. Geht beides gleich schnell. Und wie so oft im Leben gilt: abgerechnet wird am Ende. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt. Sind aber noch ein paar Tage hin.

Die Wettervorhersagen sind eher so grobe Schätzungen, die Genauigkeit lässt zu wünschen übrig und oft sind sie auch offensichtlich falsch. Gerade ist es zum Beispiel „stark bewölkt“ - sagt die App - aber das stimmt nicht. Es ist dezent bewölkt und man kann sogar die Sonne erkennen. In den letzten Tagen war von sonnig die Rede, während der Regen vom Wind unter den Schirm gepeitscht wurde. Man kann die Vorhersagen (genau wie die „So ist es zur Zeit“-Aussagen) also getrost vergessen. Nur bei den Temperaturen liegt die App einigermaßen richtig. Oder besser gesagt: die Apps, denn natürlich habe ich es auf verschiedenen getestet. Obwohl es tatsächlich leichte Unterschiede bei Aus- und Vorhersagen gibt, ist die Tendenz des Falschliegens übergreifend gegeben.

Ich mache mich also bereit, trotz der ach so schweren Bewölkung eine Runde zu laufen. Der Hunger ließ mich gestern eine „Medium“-große Pizza bestellen, die dann aber sehr groß war, mir noch lange im Magen lag und schon beim Verspeißen den Drang in mir auslöste, den nächsten Morgen (also jetzt) mit einem Lauf einzuleiten. Das hat nicht so ganz geklappt. Der Tag startete mit Kaffee, dann noch einem und schließlich einem weiteren. Ich habe zwar gut geschlafen, war aber doch noch irgendwie müde (habe die Pizza im Verdacht) und noch nicht laufbereit. Jetzt aber schon.

Es hätte einem übrigens zu denken geben können, dass es in der Pizzeria nur zwei Größen gab: Small und Medium. Naja.

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Dienstag, 21. Oktober 2025
No nose to tail - Schweinekopf am Straßenrand

Noch nicht mal im Urlaub kommt man um die Eskapaden der Amis rund um ihren Ober-Psycho herum. Es reichen die Überschriften, um den Puls zu beschleunigen. Die Artikel gebe ich mir schon gar nicht mehr. Aber völliges Ignorieren ist nicht möglich. Naja, doch, schon. Aber dafür muss man wohl Mitglied der Demokraten sein. Die kriegen es ja ganz gut gebacken.

Damit reicht es jetzt auch zu diesem Themenkomplex; eigentlich ist es eh schon zuviel...

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Die Sonne macht Pause, aber das ist nicht schlimm. Heute morgen dann endlich zum ersten Lauf des Urlaubs aufgerafft. An den bisherigen Locations klappte es nicht - entweder wegen Lage der Location oder aufgrund zeitlicher Überschneidungen. Man kommt zu nichts war diesbezüglich wörtlich zu sehen.

Der heutige Morgen sah auch nicht danach aus, als sei er für einen Lauf geeignet. Wobei es ja kein falsches Wetter, sondern nur falsche Kleidung gibt. Aber wenn alles grau und nass ist, macht das auch nicht wirklich Spaß. Dazu kommt, dass ich nur ein paar alte Laufschuhe mit sehr abgelaufener Sohle dabei habe, die Straßen dieser Stadt aber nur aus Kopfsteinpflaster besteht, das in feuchtem Zustand äußert glatt ist - was nicht stimmt, aber es wirkt so und dann läuft man wie auf rohen Eiern, übervorsichtig und hat Angst und das ist nicht gut für die Knie. Bin dann aber trotzdem los, die Steine waren nicht glatt, alles war gut. Ich war nur zu warm angezogen (merke: grau und düster bedeutet nicht zwangsläufig kalt) und bei steilen Abschnitten war ich trotz dem Wissen und die Nicht-Glattheit der Steine zu vorsichtig. Egal: am Ende waren es etwas über für Kilometer und die Laune gut. Morgen früh möchte ich wieder los.

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Es gibt erstaunlich viele Katzen hier. In der Stadt, aber vor allem am Hafen. Man hat ihnen ein „Hotel“ gebaut und überall stehen Kisten, in denen sie schlafen können. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Es sind schon sehr verwahrloste Tiere dabei und ich bin mir sehr sicher, dass die wenigsten sterilisiert oder kastriert sind. Somit dürfte fortwährend für genügend Nachmieter in den Hotels und Boxen gesorgt sein. Plus einiges an Sonstwoschläfern. Ob das überall hingestreute Futter nicht noch anderes Getier anlockt, wäre die nächste Frage. Aber vielleicht wissen die Leute hier auch, was sie tun. Die hatten das ja sicher nicht erst seit gestern und werden es auch noch haben, wenn ich schon lange wieder weg bin. Kann ja nicht überall die Welt retten; da müssen die jetzt mal selbst durch.

NACHTRAG: die haben sich gekümmert. Diese Ansiedlung der Katzen ist gewollt; so hat man sie an einem (bzw. drei - es gibt drei dieser Hotels) Ort, kann sie dort besser entwurmen und sterilisieren und man soll auch gespendetes Futter nur dort ablegen, um keine anderen Tiere anzulocken. Na also. Wieder was gelernt und ich nehme alles zurück.

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Apropos Tiere: vor ein paar Tagen kam ich beim Wandern an einer Stelle vorbei, wo ein kleiner Minibus gerade von der Einmündung zum Wanderweg herausfuhr. Das sind hier oft einfach nur sandige Wege, die direkt an einer Hauptstraße starten. Manchmal ist die Stelle dann etwas größer, sodass ein oder zwei Autos da theoretisch mitten in der Pampa parken könnte. Ich wüsste nicht wozu, bzw. doch: jetzt schon. Der Minibusfahrer hatte dort gehalten und Schlachtabfälle abgeladen. Ein halber Schweinekopf, einiges an Schwarte und entbeinte Knochen. Ich denke, dass es der Minibusfahrer war, der das dort hinterlassen hatte. Es war alles noch frisch, keine Fliegen oder andere Tiere dran. Wahrscheinlich hätte man noch eine Suppe draus kochen können. Eh seltsam, dass man das nicht gemacht hat. Die hiesige Küche arbeitet traditionell nach dem „Nose to tail“-Prinzip; dass da Knochen und Köpfe unverarbeitet weggeworfen werden ist eher ungewöhnlich. Aber auch das wird seine Gründe gehabt haben.

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Sonntag, 19. Oktober 2025
Urlaubs-FOMO

Der erste Regen dieses Urlaubs. Wird Zeit, sagt die Frau an der Rezeption. Sie warten hier schon sehnsüchtig auf den Regen. Ich habe nicht drauf gewartet, aber es ist auch nicht schlimm. So ist endlich mal Zeit, sich entspannt in die Lobby zu setzen, den Easy-Listening-Klängen zu lauschen, die alle wie Ed Sheeran klingen lassen und ein bisschen zu tippen. Kommt man ja sonst nicht zu, weil die Stadt alles von einem abverlangt. Urlaubs-FOMO.

Die Stadt ist nun um die hundertfünfzig Kilometer weg, aber sie halt noch nach. Wie immer alles nachhallt. Viele Menschen, viel zu viele Menschen. Im Sommer seien es noch viel mehr, sagte der Argentinier, der im Zug neben mir saß. Noch mehr Menschen? Wo sollen die denn hin? Es sind an manchen Stellen schon jetzt zu viele, manche Momente sind so anstrengend, dass es schon fast zu viel wird. Wie machen das die Leute, die dort einfach nur wohnen und leben wollen? Aber das ist ja nicht nur dort ein Thema und irgendwie scheint es zu funktionieren, nicht immer gut, aber irgendwie dann immer doch. Bis es kracht. Momentan kracht es noch nicht. Keine Einheimischen, die mit Wasserpistolen auf Touristen schießen, keine Proteste. Nur freundliche Menschen allerorten - ob professionell freundlich oder tatsächlich erkennt man nicht. Es ist auch egal, Freundlichkeit wirkt oft auf rein äußerlich.

Vielleicht demnächst mehr zur Stadt, aber nun gilt: neuer Ort, neue Eindrücke. Alles etwas ruhiger, ein bisschen ab vom Schuss. Es gibt Tagestouristen, aber auch nicht so viele, dass man von Massen reden könnte. Ein guter Ort, um mal durchzuatmen. Heute zehn Kilometer durch die Berge gelaufen und keine Menschenseele getroffen. Dafür zwei Hunde, die so penetrant bellten und herumsprangen, dass nicht klar war, ob das Freude oder eingebleuter „Ich verteidige den Hof mit meinem Leben“-Mentalität war. Zu lebensgefährlichen Verletzungen wäre es bei einem Angriff nicht gekommen, aber man muss es ja nicht drauf ankommen lassen. Deshalb lieber umgedreht und einen anderen Weg gesucht, nicht gefunden, aber doch irgendwie wieder zurück gekommen. Da war es nur in leichtes Nieseln, dann kam besagter (und herbeigesehnter) Regen.

Auch von diesem Hotel ein andermal mehr. Es ist es wert, noch einmal erwähnt zu werden. Nun gilt es aber die Ruhe weiterhin zu genießen und die Batterien aufzuladen. Es kommen auch wieder anstrengende Tage und darauf muss man sich vorbereiten. Ganz wichtig.

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Dienstag, 14. Oktober 2025
Unterwegs

Abflug um 10.30 Uhr bedeutet früh aufstehen. Grundsätzlich kein Problem, bin ja eh wach, aber plötzlich ist da diese Grundnervosität, die jedem Flug innewohnt. Keine Ahnung wieso. Bin ja noch nie abgestürzt und auch die schlechten Erfahrungen bei Flügen halten sich auch in Grenzen. Einmal war doof, weil die die Sitze so eng aneinandergeschraubt hatten, dass ungewollte Schwangerschaften auf diesem Flug durchaus im Bereich des Möglichen waren. Das war kein schöner Flug, aber auch den habe ich überlebt. War auch ein sehr kurzer Flug, aber der günstigste. Trotz einer bescheuerten Zwischenlandung auf dem Weg nach Prag. Waren andere Zeiten damals. Da war eher das Hotel denkwürdig. Anscheinend musste die Firma damals sparen.

Mein heutiger Flug ist der erste mit dem berüchtigten Billigflieger. Ich bin gespannt. Viel schief kann nicht gehen: mir gegenüber im Wartebereich sitzt ein junges Pärchen, das so sehr an Gott glaubt, dass für mich da sicher auch was abspringt. Andererseits... wenn deren Plan ist, ganz schnell und auf direktem Weg zu ihrem Gott zu kommen, ist es vielleicht keine gute Idee, mit denen in einem Flieger zu sitzen. Ich lasse es drauf ankommen.

Abflug ist wie geschrieben 10.30 Uhr. Die Landung der Maschine von der vorherigen Destination (Das korrekte Wording. So wichtig) ist 9.55 Uhr. Dann muss das aber ratzfatz gehen. Wehe es liegt noch eine volle Kotztüte vom Vorpassagier auf meinem Platz. Wobei die Billigairline das wahrscheinlich als kostenpflichtiges Extra werten würde. Warme Mahlzeit - mit leichten Gebrauchspuren.

Jetzt noch schnell ein Wasser für 5,20 Euro kaufen, Brezel für 1,80 Euro hatte ich schon, und dann kann es meinetwegen losgehen. See you in Porto.

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Montag, 13. Oktober 2025
Berghütte, Katzen und WLAN

Heute wird der Tag von Übergaben geprägt sein. Das ist noch offen, das ist noch zu erledigen, hier muss man jenes finalisieren, das ist noch nicht fertig... Schon witzig, wenn die Dokumentation der Außenstände länger dauert, als diese zu beheben. Nun denn.

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Schon jetzt ist klar, dass die Rückfahrt nach der Rückreise nicht so klappen wird wie geplant. Natürlich ist die Bahn schuld. Diesen verhuschten Laden werde ich nicht vermissen. Bin gespannt, wie das andernorts so klappt mit ÖPNV und Co. Wenn es dort auch an allen Ecken und Enden hakt, werde ich drei Monate auf jegliches Meckern auf die deutsche Bahn verzichten. Versprochen.

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Ein Freund - gleicher Jahrgang wie ich, hatte vor zwei Wochen Geburtstag. Und einen Hinterwandherzinfarkt. Er ist Beamter, am Stress kann es also auch nicht liegen. Nichtraucher, kein Übergewicht, sportlich nicht sonderlich aktiv, aber auch kein absoluter Bewegungsmuffel. Auch familiär bedingt keine Vorzeichen.
Die Einschläge kommen näher.

Bezeichnend ist auch, dass ich bis gestern nichts davon wusste. Stimmt dann wohl doch, das mit dem Eigenbrödler. Wäre ich Schweizer, wohnte ich hoch oben in einer einsamen Hütte. Allerdings ohne sabbernden Hund, stattdessen mit ein paar Katzen. Und WLAN, aber das ist in und auf den Bergen ja oft erstaunlich gut.

Jetzt google ich aber erstmal nach Herzinfarkt, Hinterwandherzinfarkt und Symptome.

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